Mariä Himmelfahrt – 15. August

Kategorie: gesetzlicher Feiertag (arbeitsfrei) / kirchlich (katholisch)

Datum: 15. August (fix)

Verbreitung: Bayern (nur in Gemeinden mit überwiegend katholischer Bevölkerung), Saarland

Andere Bezeichnungen für diesen Tag: Der große Frauentag, Maria Würzweih, Büschelfrauentag

Bedeutung Mariä Himmelfahrt

Der Tag heißt korrekt "Mariä Himmelfahrt" und nicht, wie oft falsch zu lesen ist "Maria Himmelfahrt", da es sich um den Genitiv (die Himmelfahrt der Maria) handelt.

Als Maria stirbt, wird sie mit Leib und Seele in den Himmel aufgenommen, wobei mit Himmel die Vollendung mit Gott gemeint ist. Maria ist aufgrund ihrer Eigenschaft als "Mutter Gottes" per se ohne Erbsünde und konnte - ohne zuerst vor das jüngste Gericht zu kommen - sofort in den Himmel aufgenommen werden.Diese Aufnahme Marias in den Himmel wird bei diesem Fest gefeiert. Es ist das bedeutendste Marienhochfest.

Die besondere Bedeutung Marias für die Kirche, begründet durch ihre Rolle als "Mutter Gottes", zeigt sich u.a. auch durch die zahllosen Mariendarstellungen und ihre ganz besondere Verehrung in vielen (besonders südeuropäischen) Ländern. Der Grund dafür liegt vermutlich darin, daß sie als historische Person den Menschen "realer und näher" als der "unsichtbare und erklärbare" Gott erscheint.

Brauchtum Mariä Himmelfahrt

Brauch der Kräuterweihe: Der Legende nach, sollen die Jünger Jesu nach Öffnung von Maria's Grab darin nicht mehr ihren Leichnam, sondern nur noch Rosenblüten und Kräuter vorgefunden haben.

Einer anderen Legende zufolge soll sich, als Jesus selbst drei Tage nach dem Tod seiner Mutter erschien, um sie in den Himmel zu begleiten, ein unaussprechlicher angenehmer Duft nach Blüten und Kräutern verbreitet haben.

Aufgrund dieser Legenden entwickelte sich der Brauch, Kräuter am Mariä Himmelfahrt-Tag zu weihen.

Diese Kräuter wurden in Haus und Stall an der Wand angebracht. Man bereitete aber auch Tee daraus, der gegen verschiedene Krankheiten helfen sollte. Falls Vieh erkrankt war, wurden geweihte Kräuter ins Futter gegeben. Geweihtes Getreide wurde für eine gute Ernte in das Saatgut gemischt.
Bei Gewitter und Unwetter warf man die Kräuter ins offene Feuer, da man sich dadurch Schutz erhoffte.

Außerdem gab es den Brauch, die ersten reifen Wal- oder Haselnüsse den Kindern an Mariä Himmelfahrt als "Mariennüsse" zu schenken.

Frauendreißiger / Frauendreißigster: Ungefährer Zeitraum von dreißig Tagen zwischen dem 15. August und dem 12. September mit den "Gedenktagen" Mariä Himmelfährt (15.8.), Maria Königin (22.8.), Mariä Geburt (kleiner Frauentag) (8.9.) und Mariä Namen (12.9.). In diesem Zeitraum fanden Mariengebete, Marienprozessionen und Marienwallfahrten statt.

Zu Ehren Marias wurden Pflanzen, Tiere und Naturerscheinungen benannt

Pflanzen: Marienblümchen und Mariendistel

Tiere: Marienkäfer, die Schwalbe (in vorchristlichen Zeiten der germanischen Göttin Iduna zugeordnet) gilt als Marien- oder Muttergottesvogel

Naturerscheinungen: den Marienfädchen im Altweibersommer, dem Regenbogen, der traditionell als Maria's Gewandsaum gilt

Geschichte / Ursprung Mariä Himmelfahrt

431 erkannte das Konzil von Ephesus Maria den Titel "Gebärerin Gottes" zu.

Bereits vor dem Konzil von Chalkedon im Jahr 451 wurde in der Ostkirche die Feier der leiblichen Aufnahme Maria`s in den Himmel, also "Mariä Himmelfahrt" ("In Assumptione Beatae Mariae Virginis") begangen.

Im 5. Jht. feierte man in Jerusalem den "Tag der Gottesmutter".

Ende des 6. Jahrhunderts schrieb der oströmische (byzantinische) Kaiser Maurikios (582-602) dieses Fest bindend vor.

Ab etwa Mitte des 7. Jahrhunderts wird das Fest zu Ehren Maria`s Aufnahme in den Himmel von der Westkirche in Rom am 15. August gefeiert.

Ab Mitte-Ende des 7. Jahrhunderts wurde auch in Teilen Frankreichs das Fest "Aufnahme Mariens" gefeiert.

813 wurde das Marienfest in Deutschland eingeführt.

1950 Dogmatisierung der "Aufnahme Maria`s in den Himmel mit Leib und Seele" durch Papst Pius XII. (1939-1958).