Ostern – Ostermontag, Ostersonntag

Kategorie: gesetzlicher Feiertag (Ostermontag) (arbeitsfrei) / kirchlich

Datum: Ostersonntag ist der Sonntag nach dem ersten "Frühlingsvollmond" (zwischen 22.3. und 25.4.), Ostermontag ist am darauffolgenden Tag, 2005: 27.+28.3. / 2006: 16.+17.4. / 2007: 8.+9.4. / 2008: 23.+24.3. / 2009: 12.+13.4. / 2010: 4.+5.4. / 2011: 24.+25.4.

Verbreitung: bundesweit, Feiertag im eigentlichen Sinn ist in Deutschland nur der Ostermontag. Der Ostersonntag ist ein sogenannter "sonntagsgleicher" (Feier-) Tag.

Bedeutung Ostern

Ostern ist für die Christen das Fest der Auferstehung Jesu. Zusammen mit Pfingsten ist es das älteste und wichtigste Fest der christlichen Kirche. Ostern symbolisiert die Hoffnung und den Glauben der Christen, daß mit dem Sterben des Körpers das Leben nicht vorbei ist, sondern daß das Leben über den Tod siegt. Interessant ist, daß in der Bibel nicht wirklich von einer Auferstehung erzählt wird - es gibt lediglich Berichte über das leere Grab, welches Maria Magdalena vorfand, außerdem berichtet ein Engel, daß Jesus auferstanden sei und Jesus erscheint seinen Jüngern noch mehrmals. Daraus wird aber auf eine Auferstehung gewissermaßen geschlossen.

Brauchtum Ostern

Osterhase: Der Hase ist ebenfalls ein Symbol für das Leben und für Fruchtbarkeit. Darum steht auch er an Ostern für den Sieg des Lebens über den Tod und als Zeichen dafür, daß es immer neues Leben geben wird. Berichten zufolge wurde in Byzanz eine Zeit lang der Hase als Sinnbild für Jesus Christus benutzt. Eine weitere Erklärung für den Ursprung des Symbols "Osterhase" liegt in der Tatsache, daß früher der Gründonnerstag ein wichtiger Zinstermin war. Teilweise wurden diese Schulden mit Hasen oder Eiern bezahlt. Außerdem ist der Schuldner nach dem Bezahlen ein freier Mann, was zu dem Bild führte, daß er ein Hase sei, der nicht mehr vom Hund gejagt wird.

Ostereier: Traditionell werden zu Ostern bunt bemalte Eier verschenkt. Das Ei war schon immer ein Symbol des Lebens und steht auch hier für die Auferstehung bzw. für den Sieg des Lebens über den Tod. Eier wurden schon sehr früh zu Ostern verschenkt, was aber vermutlich eine sehr einfache Erklärung hat: während der Fastenzeit war es den gläubigen Christen verboten, Eier zu essen. Da die Hühner aber natürlich trotzdem weiter Eier legten, gab es nach der Fastenzeit viel zu viele Eier. Sie zu verschenken, war die einfachste Lösung, da man dieses Lebensmittel natürlich nicht wegwerfen wollte.

Den Brauch, Eier zu bemalen und zu verschenken, gab es schon in vorchristlicher Zeit. Die ersten bemalten Eier kamen aus der Ukraine, wo mit den bunten Farben während der Feiern zum Frühjahrsbeginn die wärmende Sonne symbolisiert wurde.
Das bemalte Ei wurde später vom Christentum als Schmuck übernommen. Für die Christen war das Ei ein Zeichen des Lebens und der Auferstehung. Um die Eier, die in der Karwoche zwar von den Hennen gelegt, aber (wegen der Fastenzeit) nicht gegessen werden durften, von "normalen" Eiern zu unterscheiden, wurden sie bemalt und gesegnet.

Vorbild für die Muster auf den Eiern waren vermutlich ursprünglich die Muster auf den Eiern von Wildvögeln. Bald wurde jedoch bestimmten Farben eine Bedeutung zugeordnet. So steht zum Beispiel seit dem 13. Jahrhundert die Farbe Rot für das Blut Jesu und damit für den Sieg des Lebens über den Tod. Goldene Eier sollen Kostbarkeit symbolisieren, gelbe den Wunsch nach Erleuchtung, orange Kraft und Wärme. Weiß ist die Farbe der Reinheit und grün die der Unschuld und Jugend.

Bis heute wurden zahlreiche Technicken entwickelt, um Eier zu verzieren. Man kann sie zum Beispiel mit Pflanzenfarben einfärben. Dazu gibt man zum Kochwasser auißer einem Löffel Essig braune Zwiebelschalen (färben braun), Walnußschalen (rotbraun), Rote Beete (rot/violett), Spinat (grün) oder Safran (gelb). Nach dem Kochen werden die Eier mit einer Speckschwarte poliert. Natürlich kann man sie auch mit Filzstiften bemalen, mit bunten Bändern und Kordeln verzieren oder Muster in die Farbe ritzen. Auch filigrane Verzierungen mit Scherenschnitten sowie das Einätzen von Mustern mit Säure sind alte Traditionen.

Geschichte / Ursprung Ostern

Ostersonntag: Nachdem Jesus gekreuzigt und in einem Felsengrab begraben worden war, machten sich am 3. Tag (inklusive Freitag!) Maria Magdalena und Maria, die Mutter von Johannes, auf den Weg zum Grab. Als sie dort ankamen, gab es ein Erdbeben, und der Stein, mit dem das Grab verschlossen war, rollte zur Seite. Sie sahen, daß das Grab leer war und wunderten sich. Da erschien ihnen ein Engel und berichtete ihnen, daß Jesus auferstanden sei, so, wie er es angekündigt hatte.

Ostermontag: Am Montag ereignete sich die bekannte Geschichte der "Emmaus-Jünger". Die Jünger waren verzweifelt über den Tod Jesu und wußten nicht, was sie tun sollten. Zwei von ihnen waren auf dem Weg nach Emmaus, als sich ein dritter Mann zu ihnen gesellte. Mit diesem unterhielten sie sich über ihre Verzweiflung. Der Mann erklärte ihnen den Sinn von Jesu Taten und Sterben. Ihr Begleiter war natürlich Jesus, aber sie erkannten ihn nicht. Erst als sie gemeinsam ein Wirtshaus aufsuchten und der Mann das Brot brach, merkten sie, daß es Jesus war. Nachdem sie ihn erkannt hatten, war er aber plötzlich verschwunden. Die Jünger hatten aber ihre Verzweiflung überwunden, gingen zurück nach Jerusalem und berichteten den anderen Jüngern von der Begegnung und den Worten Jesu. Dieser erschien den Jüngern daraufhin noch mehrere Male bis zu seiner Auffahrt in den Himmel.

Für den Ursprung des Wortes "Ostern" gibt es verschiedene Erklärungen

Die Auferstehung Jesu wurde schon früh, etwa ab dem 2. Jahrhundert, von seinen Anhängern gefeiert. Für die Länder, in denen das Feste "Ostern" oder "Easter" (engl.) heißt, ist eine Herkunft von dem Wort "Osten" bzw. von den verschiedenen Bezeichnungen für "Morgenröte" zu vermuten. Dafür spricht zum Beispiel, daß die Frauen, die zuerst sahen, daß das Grab Jesu leer war, nach Osten, in die Richtung des Sonnenaufgangs, blickten, da sie erwarteten, daß Jesus aus dieser Richtung zurückkäme. Darum wurden ursprünglich auch die christlichen Kirchen nach Osten ausgerichtet gebaut.

Das Wort "Osten" leitet sich ab von dem Namen "Ostara", "Eostre" oder "Eostrae". So nannte man im Bereich des heutigen Großbritannien die (germanische) Göttin der Morgenröte, der Fruchtbarkeit und auch des Frühlings, die auch unter dem Namen "Freya" bekannt ist. Diese wurde mit einem Frühlingsfest ("Ostara") geehrt, bei dem durch Tänze der Sieg des Sonnengottes über den Winter verdeutlicht wurde. Auch hier gab es also bereits die Verbindung mit dem Thema "Licht".

Wie bei vielen anderen heidnischen Festen, wurde auch hier mit dem Einzug des Christentums das ursprüngliche Fest mehr und mehr von christlichen Gedanken überlagert.

Auf althochdeutsch hieß das Fest "Ostarun". Damals gab es zunächst den Brauch, Eier als Opfer zu vergraben, später verschenkte man die Eier.

Das französische Wort für Ostern ist "Paques", was vom jüdischen Passahfest hergeleitet wird. Die ersten Christen richteten den Termin für das Osterfest nach dem Passahfest, da Jesus drei Tage nach Passah auferstanden war. Das Passahfest, welches an den Auszug der Israeliten aus Ägypten erinnert, wird nach dem babylonischen Mondkalender bestimmt. Es findet am 14. Nisan statt, das ist der erste Vollmond im ersten Monat des Jahres (nach dem babylonischen Mondkalender). Dadurch konnte das Fest allerdings auf verschiedene Wochentage fallen.

Im Konzil von Nizäa (325) wurde beschlossen, Ostern an dem Tag zu feiern, der auf den ersten Vollmond nach der Frühlings-Tag- und Nachtgleiche fällt.
Als der gregorianische Kalender eingeführt wurde, legte man in den betroffenen Ländern fest, daß Ostern künftig am ersten Sonntag nach dem ersten Vollmond nach der Frühlings-Tag- und Nachtgleiche gefeiert würde. Ostern findet daher immer zwischen dem 22. März und dem 25. April statt. Die genaue Formel für die Berechnung finden Sie hier.

Bis zum 3. Jahrhundert wurde Ostern nur an einem einzigen Tag gefeiert, dann wurde die Karwoche (die Woche vor Ostern) zur Fastenzeit erklärt. In dieser Zeit bereiten sich die Gläubigen mit Beten und Fasten auf Ostern vor. Seit dem 4. Jahrhundert gibt es die sogenannten "heiligen drei Tage", die zum Osterfest dazugehören und das Fest dauert vom Abend des Gründonnerstag bis zum Ostersonntag. Heute ist die Karwoche die "heilige Woche", die mit dem Gottesdienst in der Osternacht endet. Sie beginnt mit dem Sonntag vor Ostern, dem Palmsonntag.

Die Osterzeit dauert jetzt 50 Tage ab Ostern und endet mit dem Pfingstfest. Diesen Zeitraum von 50 Tagen nennt man "Pentekoste". In der Osterzeit wird besonders intensiv darüber gepredigt, wie Gott durch Jesus den Menschen geholfen hat und dafür gedankt. Während dieser Zeit, nämlich 40 Tage nach Ostern, ist auch Himmelfahrt. Die Fastenzeit dauert nicht mehr nur eine Woche, sondern beginnt bereits 40 Tage vor Ostern.