|
|
|
Hinduismus |
|
Sie sind hier:
Nicht-christliche religiöse Feiertage und Feste > Hinduismus > Zusatz-Informationen: Hinduismus |
|
Hinduismus |
Der Hinduismus gehört zu den
großen Weltreligionen und hat etwa 900 Millionen Anhänger. Nach Christentum und Islam
bildet er die drittgrößte Glaubensgemeinschaft. Die Geschichte des Hinduismus ist
mindestens 4000 Jahre alt.
Genau genommen ist der Hinduismus keine einheitliche Glaubensgemeinschaft, sondern ein Art
Überbegriff für zahlreiche Glaubensgemeinschaften mit gleichen Vorstellungen.
Es gibt weder nur einen Gott noch einen Glaubensstifter. Aus den fast unendlich vielen
Göttern (angeblich sind es 3 Millionen) wird zum Teil nur einer, zum Teil aber auch viele
verehrt. Die meisten Götter sind nur lokal bekannt und werden dementsprechend auch nur in
einzelnen Regionen verehrt. Die "Hauptgötter" sind Vishnu, Shiva und Brahma.
Die Anhänger des Hinduismus heißen Hindus. Ursprünglich bezeichnete man mit diesem Wort
den Fluß Indus, aus dessen Gegend die Religion kommt. Anfangs war der Ausdruck Hindu eine
allgemeine Bezeichnung für Inder, was ebenfalls von Indus abgeleitet ist. Heute gehören
etwa 80% der indischen Bevölkerung dem Hinduismus an.
Grundlegende Schriften des Hinduismus
Zu den ältesten bekannten Schriften aus Indien gehören Rig Veda, Sama Veda, Yajur Veda
und Atharva Veda. Aus welcher Zeit sie genau stammen, lässt sich leider nicht
feststellen. Aber bereits in diesen Aufzeichnungen wird von Vishnu und Brahma erzählt.
Der Hinduismus beruft sich in seinen Lehren nicht auf eine Sammlung von Schriften, wie
etwas die Bibel oder der Koran. Es gibt jedoch mehrere Werke, die als Hauptschriften des
Hinduismus betrachtet werden: die Veden, die Bhagavad Gita und die Ramayana.
Veden
Die Veden sind die ältesten religiösen hinduistischen Texte. Gelegentlich werden sie
auch Shruti genannt. Vermutlich entstanden sie zwischen 1200 und 200 Jahre v. Chr. Die
Hindus glauben, daß die Veden ursprünglich direkt von Brahma an die Gelehrten gegeben
wurde. Dieser erzählten die Geschichten dann über Generationen hinweg weiter.
Die Veden bestehen aus vier Hauptteilen, die wiederum jeweils in vier Kapitel unterteilt
sind:
Die Samhitas sind der älteste Teil der Veden und bestehen aus Hymnen und Lobliedern auf
Gott.
Die Brahmanas beinhalten Rituale und Gebet als Leitlinien für die Ausübung des
Priesteramtes.
Die Aranyakas beschäftigen sich mit der Anbetung Gottes und der Meditation.
Die Upanishaden bestehen aus den mystischen und philosophischen Lehren des Hinduismus.
Aus heutiger Sicht sind sicher die Upanishaden, auch "geheime Lehren" genannt,
die wichtigsten Schriften des Hinduismus. Die Upanishaden bestehen aus 250 einzelnen
Schriften, die während mehrerer Jahrhunderte entstanden. Sie haben auch westliche
Philosophen beeinflußt, zum Beispiel Schopenhauer und Kant.
Bhagavad Gita
Die Bhagavad Gita wird auch "Lied des Herrn" genannt. Sie ist Teil des sechsten
Buches des längsten Gedichtes der Welt: der Mahabharata. Dieses entstand zwischen 500
v.Chr. und 100 n.Chr. und ist eine Beschreibung des Krieges des Hauses Bharata. Es ist in
Form eines Dialogs zwischen Prinz Arjuna und Gott Krishna verfaßt. Arjuna ist Krieger und
soll seine Brüder im Krieg zwischen zwei adeligen Familien unterstützen. Diese
Auseinandersetung würde zahlreiche Tote und viel Blutvergießen mit sich bringen. Arjuna
möchte aber nicht kämpfen. Krishna erklärt ihm nun, daß er die Pflichten seine Kaste
zu erfüllen hat und sagt ihm, daß der Tod nicht die Seele zerstören wird. Wissen,
Arbeit und Demut seien die Wege zur Erlösung und das wichtigste im Leben sei die
Ergebenheit gegenüber Gott.
Mahatma Gandhi leitete seine Idee des gewaltlosen Widerstands aus der Bhagavad Gita ab.
Ramayana
Die Ramayana entstand etwa zur selben Zeit wie die Mahabharata und besteht aus 24.000
Versen. Sie erzählen die Geschichte des Prinzen Rama, der zusammen mit seiner Frau Sita
und seinem Bruder Lakshamana ins Exil geschickt wurde. Sita wurde von dem bösen Dämonen
Ravana entführt und schließlich von Rama mit Hilfe des Affengottes Hanuman gerettet. Die
Geschichte steht symbolisch für den Sieg des Guten über das Böse.
Grundlegende Gedanken des Hinduismus
Ähnlich dem Buddhismus glauben auch die
Hindus an einen Kreislauf von Widergeburten (Samsara), bis das Nirvana erreicht wird. Das
Ende des Kreislaufes heißt auch moksha. Im jeweiligen Leben wird durch das eigene
Verhalten bestimmt, ob man in einer höheren oder niedrigeren Gestalt wiedergeboren wird.
Der Mensch ist also für seine Taten voll verantwortlich. Der Kreislauf wird vom Karma,
dem Verhalten, bestimmt.
Die Hindus sehen sich losgelöst von Gott. Nach hinduistischen Glauben erfährt der Mensch
Täuschung, genannt Maya. Von dieser Täuschung kann sich der Mensch jedoch durch sein
Handeln trennen.
Puja oder pooja bedeutet allgemein Gebet, im Sinne der Verehrung und Anbetung der Götter.
Die einzelnen Gebetstexte heißen mantra. Für das hinduistische Gebet sind außerdem
Abbildungen (murtis) der Götter wichtig. Prinzipiell ist die Götterverehrung eine
private Angelegenheit und wird oft zuhause ausgeübt. Dabei wird zu einzelnen Göttern
gebetet, denen auch Früchte, Räucherstäbchen, Blumen und Wasser geopfert wird. In
vielen hinduistischen Haushalten steht dafür ein Schrein bereit. Dieser kann ein ganzes
Zimmer einnehmen, oft ist es aber nur ein kleiner Tisch in der Ecke eines Raumes. Viele
Hindus tragen während der Gebete eine heilige Schnur, die von der linken Schulter zur
rechten Hüfte führt. Je nach Kaste ist diese Schnur aus unterschiedlichen Materialien:
Baumwolle für die Priesterkaste (Brahmanen), Hanf für die Krieger (Kshatriya) und Wolle
bei den Händlern (Vaishya). Traditionell wird dreimal am Tag gebetet.
In den hinduistischen Tempeln bildet der Schrein den Mittelpunkt. In der Regel wird ein
Priester aus den Veden lesen. Diese Aufgabe kann aber auch von anderen Gläubigen
übernommen werden.
Es gibt drei verschiedene religiöse Rituale:
Nitya ist das tägliche Opfer am häuslichen Schrein und das Gebet zu den Göttern der
Familie.
Naimittika-Rituale werden nur bei bestimmten religiösen Festen durchgeführt.
Kamya sind Rituale, die nicht dürchgeführt werden müssen, aber wünschenswert sind.
Dazu gehört zum Beispiel eine Pilgerreise. Pilgerorte sind Städte, aber auch Flüsse,
Berge oder Tempel. Wichtige Orte im Leben eines Hindu sind Allahabad, wo die Flüsse
Ganges und Jumna zusammenfließen, sowie Varanasi (Benares). Diese Stadt soll die Heimat
von Shiva sein. Varanasi liegt am heiligen Fluß Ganges. |
Hinduismus
|
Druckansicht |
|
|
|
|
|
|
|
Werbung |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Werbung |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|