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Begriffsdefinitionen -
Ursprung und Bedeutung verschiedener Begriffe zum Thema "Feiern" |
Fest/Feier und Feiertag
Das Wort "Fest" stammt ursprünglich vom lateinischen Wort "festum"
(deutsch "Festtag") bzw. "festivitas" (deutsch "Heiterkeit")
ab.
Der Begriff "Feier" stammt vom lateinischen Wort "feriae"
("Ruhetage, Festtage, Ferien, geschäftsfreie Zeit") ab, welches seinerseits
seinen Ursprung in dem lateinischen Wort "fanum" (deutsch "religiös,
heiliger Ort, Tempel") hat.
Ein Fest oder eine Feier ist ein "aus dem Alltag herausragendes Ereignis" bzw.
eine gesellschaftliche Veranstaltung von besonderer Bedeutung und emotionalem Charakter
(Begeisterung, Anteilnahme). Meistens sind Feste und Feiern durch besondere Fröhlichkeit
und Ausgelassenheit geprägt (Fasching/Karneval) - es gibt jedoch auch
"ernstere" Feiern nach strengen Regeln (z.B. Staatsbankette, sofern man diese
unter die Rubrik "Feier"/"feierliches Festmahl" zählt). Feste und
Feiern wirken gemeinschaftsfördernd. Häufig sind sie mit bestimmten äußerlichen
Kennzeichen verbunden, wie z.B.: Musik, Tanz, Dekoration aber auch Lärm.
Ein Fest kann verschiedene Anlässe haben, z.B.: Sportfeste, religiöse/atheistische Feste
(Gedenkfeste, Feiertage), weltliche Feste (Geburtstage, Nationalfeiertage),
Kalender-/Jahreszeiten - bedingt (Sommeranfang, Jahresanfang), Kulturell-/Brauchtums -
bedingt (Fasching), besondere private/ individuelle Ereignisse (Geburt, Heirat,
Ausbildungsabschluß, Beförderung), historisch-bedingt (Stadtjubiläum). Je nach Anlaß
ist auch die Häufigkeit eines Festes unterschiedlich: einmalig (Geburt), jährlich
(Geburtstag, Weihnachten), aperiodisch (z.B. wenn "runde" oder bestimmte Zahlen
zum Anlaß für ein Jubiäum genommen und nur gelegentlich gefeiert werden).
Ein Feiertag ist ein besonderer Tag im Jahr, der sich im Allgemeinen
charakteristisch kennzeichnet, z.B. durch:
1) Inhaltlich-thematisches Begehen des Feiertags durch bestimmte Bräuche, Gottesdienste,
Gedenken, Handlungen usw.
2) Gesetzliche Bestimmungen:
a) geschlossene Läden, Ämter, Behörden (siehe u.a. Ladenschlußgesetz,
Feiertagsgesetze der einzelnen Bundesländer, Gewerbeordnungen der Gemeinden)
b) arbeitsfrei, geschlossene Betriebe und Unternehmen (siehe u.a.
Bundesurlaubsgesetz, Arbeitszeitgesetz)
3) Äußere Zeichen, wie Beflaggung offizieller Gebäude, offizielle Ansprachen von
Politikern, bestimmte typische "Dekorationen, Schmuck und Symbole" usw. |
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Brauchtum
Das Wort "Brauch" stammt von dem althochdeutschen Wort "Bruh"
("Nutzen") ab.
Bräuche sind bestimmte soziale Verhaltensweisen, Traditionen und Sitten, die meist von
der Mehrheit einer Gesellschaft freiwillig akzeptiert und beachtet werden. Bräuche sind
also besonders charakterisierende Kennzeichen von bestimmten Kulturen und Gesellschaften.
Sie werden jedoch nur dann "mit Leben" gefüllt, wenn sie vom Einzelnen als
nützlich oder "schön" angesehen werden - gleichzeitig identifiziert sich der
Einzelne durch die Beachtung eines Brauches mit der Gesellschaft.
Brauchtum kann sich in unterschiedlichen Ausprägungen äußern, z.B.: bestimmte
Handlungen (oder "nicht-Handlungen"), Speisen, Kleidung, Geschenke, Dekoration
oder Musik.
Zweck von Brauchtum:
- Orientierung im Sinne eine Vorgabe von bestimmten Verhaltensmustern und
Handlungsanweisungen
- es drückt sich häufig in einer bestimmten Symbolik aus, die entweder nützlich ist
oder einfach nur Freude bereitet (und aus dem "Alltag" etwas
"Besonderes" macht)
- es verleiht ein "Zu-(sammen-)gehörigkeitsgefühl" (Integration / Brauchtum
bezieht sich stets auf eine Gemeinschaft, nicht auf ein Individuum)
- es stellt eine bestimmte Ausprägung von Kultur dar (Identität)
Abgrenzung:
- nicht zu verwechseln mit "Ritus", welcher einen eindeutig ethnisch-religiösen
Charakter aufweist
- nicht zu verwechseln mit "Gewohnheit", welche eher eine Art zweckgebundener
und alltäglicher Routine darstellt
Brauchtum ist einerseits "starr-altmodisch", da an überlieferten Traditionen
festgehalten wird. Andererseits jedoch auch ein dynamischer Prozess, da bestimmte Bräuche
(teilweise) aussterben oder sich verändern und gleichzeitig neue entstehen - manchmal
sogar komplett fremd übernommen und neu eingeführt werden.
Durchschnittlich betrachtet ist jedoch eine Tendenz zu weniger Brauchtum zu erkennen.
Brauchtum wird von verschiedenen Bevölkerungsgruppen mit jeweils eigenen Charakteristika
gepflegt (z.B. Studenten, Berufe, Stände, Zünfte), bei verschiedenen
"Lebensgelegenheiten" (z.B. Geburtstag, Taufe, Hochzeit), in verschiedenen
Jahreszeiten bzw. bei "kalendarischen" Terminen (z.B. Sommeranfang,
Jahresanfang) sowie natürlich - und hier am meisten gepflegt - bei bestimmten
(religiösen oder weltlichen) Festen, Feier- und Gedenktagen. Daneben haben sich auch
regelrechte "Brauchtumstage" entwickelt, die heute eigentlich nur noch in dem
Brauch selbst bestehen und nicht Brauch als Begleiterscheinung eines konkreten Anlasses
sind (z.B. Fasching/Karneval oder das amerikanische Halloween). |
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