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Eisheilige |
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"Kalendarische" und "Bauernregel-" Tage > Eisheilige |
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Kategorie: |
"Bauernregel-"
Tage |
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Datum: |
fix:
12.-14. Mai (regional zusätzlich: 11.5. sowie 15.5.) |
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Verbreitung: |
bundesweit |
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Bedeutung: |
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Die "Eisheiligen" sind ein
Zeitraum von drei bzw. fünf Tagen im Mai. Es handelt sich um einen Volksglauben des
"Bauernkalenders". Die Tage sind die Namenstage verschiedener Heiliger.
12. Mai : Pankratius
13. Mai : Servatius
14. Mai : Bonifatius
In Norddeutschland wird noch Mamertus (11. Mai) und in Süddeutschland Sophia/"die
kalte Sophie" (15. Mai) dazugezählt.
Die Eisheiligen waren früher gefürchtet, da sie in Mitteleuropa als letztmöglicher
Termin für Frost und Schneefall galten. Danach wird das Wetter wärmer und bleibt auch
mild. |
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Brauchtum: |
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Vor dem Ende der Eisheiligen wurde
im Garten nichts angepflanzt (auf dem Feld teilweise schon) und auch das Vieh nicht auf
die Weide getrieben, wo es den Sommer über verbrachte.
Diese Annahmen beruhten auf jahrhunderte alten Erfahrungen und Beobachtungen der Bauern
(bis etwa Mitte des 19. Jahrhunderts) und galten diesen als wichtige
"Wettervorhersage". Sie beruhen teilweise jedoch auf einem gewissen Aberglauben.
Da sich aber mittlerweile das Klima verändert hat, stimmen diese "Bauernregeln"
heutzutage häufig nicht mehr so ganz. Inhaltlich haben die Heiligen nichts mit dem Wetter
zu tun. Ihre Namenstage fallen nur zufällig in diesen Zeitraum. |
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Geschichte / Ursprung: |
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Die Heiligen
Pankratius (12. Mai)
Märtyrer (geboren um 290 in Phrygien, gestorben um 304 in Rom)
Die Legende besagt, daß der verwaiste Sohn eines reichen Römers im Jahr 303 mit seinem
Onkel nach Rom reiste. Mit seinem ererbten Vermögen half Pankratius dort den verfolgten
und im Gefängnis sitzenden Christen. Nach dem Tod des Onkels wurde Pankratius von einem
der Verfolgungsbefehle Kaiser Diokletians (284-305) erfasst und vor den Kaiser gebracht.
Der Vierzehnjährige ließ sich trotz aller Verlockungen nicht vom Glauben abbringen,
weshalb er öffentlich enthauptet und sein Leichnam Hunden zum Fraß vorgeworfen wurde.
Eine Christin barg ihn unter Lebensgefahr und setzte ihn in den Katakomben an der Via
Aurelia bei.
Über seinem Grab errichtete Papst Symmachus (498-514) im Jahr 500 eine Kirche, an deren
Stelle die heutige Kirche S. Pancrazio fuori le mura steht. Der römisch-deutsche Kaiser
Arnulf von Kärnten (887-899) schrieb seine Eroberung von Rom am 12. Mai 896 der Fürbitte
zu Pankratius zu. Daraufhin blühte die Verehrung des Heiligen in Mitteleuropa auf.
Pankratius ist Patron der Erstkommunikanten und Kinder, der jungen Saat und Blüte sowie
gegen Meineid, falsches Zeugnis, Krämpfe und Kopfschmerzen.
Servatius (13. Mai)
Bischof von Tongern, Märtyrer (geboren in Armenien?, gestorben 13. Mai 384? in
Maastricht)
Servatius soll der Sohn jüdischer Eltern aus Armenien gewesen sein. Sicher ist, daß er
um das Jahr 340 Bischof von Tongern wurde.
Ein Engel hat der Legende nach Servatius von Jerusalem nach Tongern geführt, ihm Ring und
Stab des verstorbenen Vorgängers auf dem Bischofsstuhl von Maastricht, die auf dem Altar
bereitlagen, überreicht und ihn damit selbst zum Bischof geweiht.
Zahlreiche Heilungen und Wunder werden ihm zugeschrieben. Hunnen und feindlich gesonnene
Einwohner vertrieben ihn, woraufhin er in Rom um Asyl bat.
Legenden zufolge soll er mit einem Holzschuh erschlagen worden sein. Andere Quellen
berichten, daß Servatius seinen Tod vorausahnte und nach Maastricht ging, weil er dort
begraben werden wollte. Tatsächlich ist sein Grab in Maastricht.
Nach dem Vandaleneinfall im Jahr 406, den Servatius vorhergesagt haben soll, nahm sein
Kult in ganz Westeuropa großen Aufschwung. Sein Grab war einer der bedeutendsten
Wallfahrtsorte des Mittelalters. Die Servatius-Kirche von Maastricht ist die älteste
Kirche der Niederlande.
Servatius ist Stadtpatron von Maastricht, Goslar, Limburg/Lahn, Quedlinburg sowie Patron
der Lahmen, der Schlosser und der Tischler. Außerdem gegen Fieber, Fußleiden,
Rheumatismus, Todesfurcht, Frostschäden, Mäuse- und Rattenplagen und gegen das Lahmen
von Tieren.
Bonifatius von Tarsus (Gedenktag katholisch 14. Mai / Gedenktag orthodox: 19. Dezember)
Märtyrer (geboren in Rom?, gestorben um 306 in Tarsus)
Der junge Römer Bonifatius war zunächst kein Christ. Er wurde von einer reichen Römerin
beauftragt, in Tarsus Reliquien christlicher Märtyrer zu suchen und zu ihr nach Rom zu
bringen. Als Bonifatius in Tarsus die Folterungen und Tötungen in der Christenverfolgung
unter Kaiser Galerius (305-311) miterlebte, ließ er sich taufen und bekannte sich zum
Christentum. Daraufhin wurde er selbst mit siedendem Pech getötet.
Seine Begleiter brachten seine Gebeine nach Rom, wo sie an der Via Latina beigesetzt
wurden.
Sophia von Rom (15. Mai)
Märtyrerin (geboren in Rom, gestorben um 304 in Rom)
Sophia wurde während der Christenverfolgungen unter Kaiser Diokletian (284-305) als
christliche Märtyrerin getötet.
Teile ihrer Reliquien befinden sich in Straßburg.
Sophia ist Patronin gegen Spätfröste und für das Wachstum der Feldfrüchte.
Mamertus (11. Mai)
Bischof (geboren um 400 in Vienne, gestorben um 475 in Vienne)
Mamertus wurde 461 Bischof von Vienne. Etwa um das Jahr 464 geriet er in Streit mit Papst
Hilarius (461-468) über eine im Jahr 450 erfolgte Neueinteilung der Diözesen im Süden
Frankreichs. Mamertus setzte selbst einen neuen Bischof in St. Die ein und wurde dafür
vom Papst scharf getadelt.
Nach zahlreichen Feuern und Erdbeben und großen Zerstörungen in seiner Heimatstadt
Vienne führte Mamertus 470 die "Drei Bittgänge" vor dem Fest Christi
Himmelfahrt ein, welche Prozessionen zur Abwendung von Gefahren und zur Erflehung
göttlicher Hilfe waren.
Mamertus gilt als Patron der Ammen, der Hirten und der Feuerwehr sowie gegen
Brustkrankheiten, Fieber und Dürre. |
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Bauernregeln
- Wenn's an Sankt Pankratius gefriert - wird viel im Garten ruiniert.
- Mamertus, Pankratius, Servatius - stehn für Kälte und Verdruss.
- Pankratius und Servatius sieht man ungern - denn dies sind zwei gestrenge Herrn!
- Pankrazi, Servazi, Bonifazi - sind drei frostige Bazi - und am Schluss fehlt nie - die
kalte Sofie.
- Pankratz und Urbanitag ohne Regen - versprechen reichen Erntesegen.
- Pankraz, Servaz, Bonifaz machen erst dem Sommer Platz.
- Vor Bonifaz kein Sommer, Nach der Sofie kein Frost.
- Kalte Sophie wird sie genannt - denn oft kommt sie mit Kälte dahergerannt!
- Vor Nachtfrost bist Du sicher nicht - bis Sophie vorrüber ist.
- War vor Servatius kein warmes Wetter - wird es nun von Tag zu Tag netter.
- Servaz muss vorüber sein - will man vor Nachtfrost sicher sein. |
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Andere Bezeichnungen für
diese Tage: gestrenge Herren, Eismänner |
+ Eisheilige +
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