|
|
|
Altweibersommer |
|
Sie sind hier:
"Kalendarische" und "Bauernregel-" Tage > Altweibersommer |
|
Kategorie: |
sonstige
Tage |
|
Datum: |
variabel:
etwa ab (Mitte-) Ende September bis etwa Mitte-Ende Oktober (teilweise bis Anfang
November) |
|
Verbreitung: |
Mitteleuropa |
|
|
Bedeutung: |
|
Der "Altweibersommer" ist
eine spätsommerliche Schönwetterperiode (stabiles warmes und sonniges Wetter), welche
von etwa (Mitte-) Ende September bis etwa Mitte/Ende Oktober (vereinzelt auch bis Anfang
November) auftritt. Er stellt somit den Übergang zwischen trocken-warmer
"sommerlicher" (Spätsommer) und trüber, naß-kalter winterlicher (Herbst)
Witterung dar.
Charakteristisch für den Altweibersommer sind - neben dem schönen Wetter - eine relativ
plötzlich auftretende starke Laubverfärbung (die Blätter der Bäume färben sich
leuchtend gelb oder kräftig rot) sowie das vermehrte Auftreten von durch die Luft
schwebenden Spinnfäden - häufig mit kleinen Jungspinnen daran. |
|
Brauchtum: |
|
keines |
|
Geschichte / Ursprung /
Aberglaube / Charakteristika: |
|
Spinnennetze und Spinnfäden
Über dem warmen Boden entwickeln sich tagsüber Aufwinde. Von diesen lassen sich die
jungen Spinnen in die Höhe tragen, um dann mit einer seitlichen Luftströmung durch die
Luft zu schweben. Sie tun das, um sich ein "eigenes Revier" zu suchen und
gleichezit um einen Platz für die Überwinterung zu suchen. Wenn sie älter sind, sind
sie zu schwer dafür und können auch leichter den Winter überdauern.
Nach kühlen Nächten bilden sich Tautröpfchen auf den Netzen und herumwabernden Fäden
und lassen diese so in der (Morgen) Sonne glitzern.
Wetter und Natur
Es handelt sich um eine trocken-warme Schönwetterperiode ab etwa Mitte/Ende September.
Häufig ensteht zu dieser Zeit ein für mehrere Tage oder Wochen beständiges
Hochdruckgebiet über Mitteleuropa mit kalten, klaren Nächten und warmen, fast
windstillen Tagen. Es entsteht durch ein Angleichen der Temperaturen von Land und Wasser
mit der Folge geringer Luftdruckunterschiede.
In diesem Zusammenhang wird auch häufig von einem "goldenen Herbst (Oktober)"
gesprochen.
Beginn, Dauer und Intensität der Verfärbung der Blätter hängen u.a. von den
Temperaturen und der Feuchtigkeit im Frühjahr ab. Die plötzliche "bunte"
Verfärbung bzw. der bunt leuchtende "Blätterteppich" wird durch die kalten
Nächte und relativ warmen und sonnigen Tage sowie die "Mischung" verschiedener
nebeneinanderstehender Baumarten hervorgerufen. Biologisch läßt sich das wie folgt
erklären:
die Bäume produzieren aufgrund der Temperaturschwankungen eine korkhaltige Substanz, die
den Flüssigkeitsaustausch zwischen Blättern und Ästen behindert. Hierdurch sinkt der
Chlorophyllgehalt der Blätter. Der in den Blättern vorhandene Zucker sorgt für das
bunte, leuchtende Aussehen.
Bezeichnung
Die Bezeichnung "Altweibersommer" ist erst seit etwa 1800 gebräuchlich. Vorher
teilte man die Jahreszeiten nur in Sommer und Winter ein. Den Frühling bezeichnete man
als "jungen Weibersommer", den Herbst als "alten Weibersommer".
"Alt" deshalb, weil die grau (-glänzenden) feinen Spinnfäden an die
silbergrauen Haare der alten Frauen erinnerten. Eine andere Erklärung ist: die Fäden
erinnern an am Spinnrad ("Spinnfäden") sitzende alte Frauen.
Das Wort selbst stammt von dem altdeutschen Wort "weiben", welches ganz
allgemein "weben", insbesondere jedoch auch das Knüpfen von Spinnweben
bedeutete. In dieser Jahreszeit bzw. bei diesem Wetter sind besonders oft und besonders
viele Spinnfäden zu sehen, an denen sich junge kleine Spinnen durch die Luft tragen
lassen. Durch die nachts kühlen Temperaturen sieht man morgens häufig Rad- und
Trichterspinnennetzte, die - vom Tau bedeckt - wie aufgereihte Perlen glitzern.
Weitere Erklärungen:
Mythologie: die Fäden sind die von den Wolkenfrauen gesponnenen Fäden des Schicksals
zwischen Leib und Seele eines Menschen. Aus diesen Fäden machten die „alten
Weiber" ein Schleppkleid.
Die Lebensfäden sollten auch das Lebensende eines Menschen bestimmen.
In Norddeutschland ist dieser Glaube in dem Spruch „Die Metten ("die den
Lebensfaden messenden") haben gesponnen" - als Umschreibung für den Tod eines
Menschen - erhalten geblieben. In Frankreich spricht man von den „Fils de la
Vierge" (Marienseide, Liebfrauenfäden).
Außerdem hielt der Volksglaube die Spinnfäden auch für Gespinste von Elfen, Zwergen
oder der Jungfrau Maria (siehe französische Bedeutung).
In Schweden nennt man ihn "Brigitta-Sommer" und in der Schweiz (etwas morbide)
"Witwensommerli".
Ein ähnliches Phänomen (prachtvolle Laubverfärbung und schönes Herbstwetter) wird in
den USA als "Indian Summer" bezeichnet. Vor allem die Neu-England Staaten sind
dafür berühmt. Die Bezeichnung "Indian Summer" stammt von einer alten
indianischen Legende, nach der das Rot der Bäume das Blut eines erlegten Bären
symbolisieren soll. |
|
|
Bauernregeln
- Wenn viele Spinnen kriechen, sie schon den Winter riechen. |
+ Altweibersommer +
|
Druckansicht |
|
|
|
|
|
|
|
Werbung |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Werbung |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|