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Walpurgisnacht
/ "Hexennacht" |
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Sie sind hier:
"Kalendarische" und "Bauernregel-" Tage > Walpurgisnacht |
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Kategorie: |
sonstiger
/ "Bauernregel-" Tag bzw. Brauchtumstag |
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Datum: |
fix:
die Nacht vom 30. April auf den 1. Mai |
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Verbreitung: |
bundesweit |
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Bedeutung: |
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Einem Aberglauben zufolge sollen
sich in dieser Nacht die (bösen) Hexen auf dem "Blocksberg" treffen und ein
großes Fest abhalten, bei dem als Höhepunkt der Teufel erscheint. |
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Brauchtum: |
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Wenn man in der Walpurgisnacht mit
geweihten Glocken (Kirchenglocken) läutet, können die Hexen, die an Kreuzungen Tänze in
Gegenwart des Teufels abhalten, einem nichts anhaben.
Um Haus und Vieh zu beschützen, wurde in der Walpurgisnacht geweihtes Salz auf die
Türschwellen der Häuser und Ställe gestreut.
Besen wurden in dieser Nacht mit dem Reisig nach oben aufgestellt. In manchen Gegenden war
es üblich, daß junge Männer mit Peitschen knallend durch die Straßen zogen, um die
Hexen zu vertreiben.
Wer in der Walpurgisnacht einen Gundelrebenkranz trug (Gundermann oder Gundelrebe ist ein
weit verbreitetes Kraut), erkannte angeblich alle Hexen.
Wer wissen wollte, ob der/die Geliebte treu bleiben würde, pflanzte in der Walpurgisnacht
zwei Vergissmeinnicht auf einen Stein mit ein wenig Erde. Wenn die beiden Pflanzen
aufeinander zuwuchsen, würde der/die Geliebte treu bleiben und eine Hochzeit bevorstehen.
Tropfen, die ihre Grabplatte von Zeit zu Zeit absondert, gelten als das in Fläschchen
gefüllte heilkräftige "Walpurgisöl".
"Walpurgiskraut" ist ein Farnkraut, das auf Heidewiesen und trockenen
Grashügeln wächst. Es wird neben Milchkannen gelegt und soll gegen Verhexung der Milch
schützen und für reichen Rahm sorgen. Auf Brot verfüttert, soll es die Fruchtbarkeit
der Rinder erhöhen.
Der regionale Brauch des "Streiche-Spielens" geht auf die Tradition der Abwehr
von Dämonen und bösen Geistern zurück. |
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Geschichte / Ursprung: |
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Die "Walpurgisnacht" ist
der Vorabend des Namenstages der heiligen Walpurga (auch Walburga), welche jedoch mit dem
"Hexenfest" historisch und inhaltlich nichts zu tun hat.
Historisch-inhaltlich leitet sich die "Walpurgisnacht" von heidnischen
Frühjahrsbräuchen ab, bei denen die Ankunft des Frühlings mit nächtlichen
Freudenfeuern gefeiert wurde. Mit der Christianisierung in Deutschland wurden diese
Bräuche als heidnisch verboten.
Zeitlich-inhaltlich (Datum) läßt sich der Tag so erklären: in früheren
Zeiten/Kalendern begann am 1. Mai (bzw. an Pfingsten) der Sommer. In der Nacht davor wurde
der Winter mit einem Fest mit Essen, Trinken und Tanzen sowie viel Lärm (um böse Geister
fortzujagen) "vertrieben". |
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Walpurga (Walburga)
Walpurga (auch Walburga, eigentlich jedoch Valborg) wurde im Jahr 710 in Wessex/England
als Tochter von König Richard von Wessex geboren.
Sie war die Nichte des heiligen Bonifatius (eigentlich Winfried oder Wynfreth geboren 672
in Devonshire/England, gestorben 754 in Friesland / erzbischof von Mainz und Märtyrer).
748 wurde Walpurga von Bonifatius mit ihren Brüdern als Missionarin nach Deutschland
geschickt. Sie ging zunächst ins Kloster Tauberbischofsheim in Württemberg. 751
gründete ihr Bruder Wunibald das Benediktinerkloster Heidenheim in Franken, welches
Walpurga ab 761 als Äbtissin (es handelte sich um ein Doppelkloster und war ein wichtiger
Missionsstützpunkt) leitete.
Sie starb dort am 25. 2. 779 und wurde zunächst auch da bestattet. Etwa 100 Jahre später
wurden ihre Reliquien nach Eichstätt in die Kirche Sankt Walburg übertragen.
Walpurga wurde an einem 1. Mai von Papst Hadrian II. (867-872) heilig gesprochen. Aus
diesem Grund wurde ihr Gedenktag z.B. in England und Schweden am 1. Mai begangen (obwohl
der offizielle römisch-katholische Heiligenkalender den 25. 2. - also ihren Todestag -
angibt).
Walpurga werden verschiedene "Wunder" zugeschrieben:
Mit drei Ähren soll Walpurga ein Kind vor dem Hungertod gerettet haben. Auf dem Wege zur
kranken Tochter eines Burgherren soll sie von Hunden angefallen worden sein. Sie habe dann
den ihr zu Hilfe eilenden Knechten zugerufen, sie stehe unter dem Schutz Christi, worauf
die Hunde von ihr abließen.
Walpurga gilt als Patronin der Wöchnerinnen, der Bauern und der Haustiere sowie für das
Gedeihen der Feldfrüchte, gegen Hundebisse, Tollwut, Pest, Husten und Augenleiden.
König Richard von England
(geboren im 7. Jahrhundert in Wessex in England, gestorben um 720 in Lucca in Italien)
Richard war angelsächsischer König, Mann der Wunna und Vater von Walburga, Willibald und
Wunibald. Er unternahm mit den Söhnen 720 eine Pilgerfahrt nach Rom. Richard starb noch
auf dem Hinweg in Lucca und wurde dort in der Kirche S. Frediano beigesetzt. Seine
Reliquien kamen um das Jahr 1154 nach Eichstätt.
"Blocksberg" / Brocken
Der "Blocksberg" heißt eigentlich "Brocken" und ist mit 1.142 m Höhe
der höchste Berg im Harz. Teile davon stehen unter Naturschutz. Der Brocken ist ein
beliebtes Ausflugsziel in Sachsen-Anhalt. Seine Kuppe ist abgerundet und schon immer ohne
Baumbewuchs. Sie ist mit Zwergstrauchheide bewachsen. Es ranken sich diverse Sagen um ihn. |
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In der Kunst wurde das Thema
ebenfalls gerne verwendet
- Gedichte von Theodor Storm und Gustav Meyring
- Felix Mendelssohn Bartholdy: Opus 60
- Johann Wolfgang von Goethe: Faust I |
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Bauernregeln
- Ist die Hexennacht voll Regen - wird's ein Jahr mit reichlich Segen. |
+ Walpurgisnacht +
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