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1. April |
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"Kalendarische" und "Bauernregel-" Tage > 1. April |
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Kategorie: |
sonstiger
/ "kalendarischer" Tag bzw. Brauchtumstag |
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Datum: |
fix:
1. April |
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Verbreitung: |
bundesweit |
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Bedeutung: |
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Eine wirkliche "Bedeutung"
hat dieser Tag nicht. Jedoch hat sich der Brauch entwickelt, am 1. April Leuten Streiche
zu spielen. |
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Brauchtum: |
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Aprilscherze, In den April
schicken
"Heute ist der 1. April, da schickt man den Narren, wohin er will!" -
Traditionell spielt man sich am 1. April Streiche, die meistens mit unmöglichen Aufgaben
verbunden sind. Gerne wird verlangt, daß in der Apotheke Dinge besorgt werden wie
Ohwiedumm, Kieselsteinöl oder Schnakenfett. Aus anderen Geschäften wünscht man sich
einen geraden Haken oder Gänsemilch, Lehrlinge sollen Gewichte für die Wasserwaage oder
ähnliche Fantasie-Arbeitsgeräte besorgen. Beliebt ist auch die Jagd auf Fantasie-Tiere
wie den Wolpertinger oder Elbetritscher. Dieses Tiernamen sind übrigens auch
Dialekt-Ausdrücke für Tölpel oder Dummköpfe.
Andere kleben sich gegenseitig unbemerkt Zettel mit Sprüchen auf den Rücken oder bieten
ihren Opfern mit Senf gefüllte Krapfen oder Zuckerzeug mit Pfeffer an. Verbreitet ist
auch das Austauschen von Salz und Zucker im Salz- bzw. Zuckerstreuer.
Auch in Zeitungen und sogar im Fernsehen gibt es Aprilscherze. Es wird von einem
besonderen Ereignis berichtet, erst am nächsten Tag wird der Scherz aufgelöst. Manche
Sender locken ihre Zuschauer oder -hörer auch an einen Ort, an dem es etwas umsonst geben
oder ein außergewöhnliches Ereignis stattfinden soll - die Reingelegten kommen hin und
treffen nur andere, die ebenfalls reingefallen sind.
Auch in anderen Ländern (z. B. in den USA, in Australien, Großbritannien, Südafrika,
Frankreich, Indien) spielt man sich am 1. April Streiche.
In Großbritannien ist das Versenden von Scherzbriefen sehr beliebt. Der 1. April heißt
hier "all fools' day", das In-den-April-schicken nennt man "making an April
fool".
In Frankreich schickt man nicht in den April, sondern machte das Opfer zum April-Fisch
(poisson d'Avril), ebenso in Italien (il pesce d'aprile). In diesen Ländern kleben sich
die Kinder gegenseitig Papierfische auf den Rücken. Entdeckt das Opfer den Fisch, rufen
die anderen Kinder "April-Fisch!"
In den USA heißt der Tag "April Fools' day" oder "all fools' day",
die Opfer der Scherze heißen "April Fool". Schon im 19. Jahrhundert spielten
dort sogar die Lehrer ihren Schülen Streiche, indem sie zum Beispiel während des
Unterrichts nach oben deuteten und riefen "Schaut! Eine Schar Gänse!". Die
Kinder, die dann nach oben schauten, sahen aber natürlich nur die Decke des
Klassenzimmers. Heute spielen sich vorallem College-Studenten in den Studenten-Wohnheimen
Streiche. Zum Beispiel verstellen sie den Wecker ihrer Zimmergenossen, damit diese im
falschen Kurs (oder gar nicht) auftauchen, oder sie verbreiten, daß bestimmte
Unterrichtsstunden ausfallen.
In islamischen Ländern ist der Aprilscherz nicht bekannt, ebenso im Judentum. |
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Geschichte / Ursprung: |
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Es gibt verschiedene Erklärungen
bezüglich des Ursprungs der Aprilscherze.
Die ersten Überlieferungen von April-Scherzen in Deutschland stammen aus dem 17.
Jahrhundert, vielleicht gibt es diese Tradition aber auch bereits seit 1530. In diesem
Jahr nämlich hatte der Augsburger Reichstag beschlossen, daß zum 1. April 1540 das
staatliche Münzwesen vereinheitlicht werden sollte. Kurz vor diesem Tag wurde der Termin
jedoch wieder verlegt und Spekulanten, die sich auf ihn verlassen hatten, wurden
verspottet.
Es gibt jedoch noch weitere Erklärungen zum Ursprung:
in Frankreich verlegte König Karl IX. im Jahr 1564 das Neujahrsfest, das bis dahin am 1.
April gefeiert wurde, auf den 1. Januar. Wer sich nicht an diese Verlegung hielt, wurde
als "April-Narr" bezeichnet.
Andere meinen, daß der Tag der Verurteilung von Jesus Christus ein 1. April war und
bringen das Datum daher mit dem Herumschicken von Jesus "von Pontius zu Pilatus"
in Zusammenhang. Vielleicht war aber der 1. April auch der Geburtstag von Judas Ischariot,
der Jesus verraten hat. Um weiteres Unglück an diesem Datum zu vermeiden, wird bewußt
Schabernack getrieben.
Eventuell handelt es sich aber auch um einen zeitlich verlagerten Faschingsbrauch.
Oder der Brauch, andere in den April zu schicken, geht auf das Narrenfest der Römer
("Quirinalia") oder das altindische Hulifest zurück. Bei diesen Festen wurde
unter anderem der Winter ausgetrieben. Vermutlich hängt die Erklärung tatsächlich mit
dieser Tradition zusammen. So wie der Winter gegen die immer länger scheinende Sonne
keine Chance hat, ergeht es auch dem April-Narren, der überall hingschickt wird, aber
eben auch "keine Chance" hat und von allen nur getäuscht wird. Diese Theorie
wird auch von alten Sagen und Mythen gestützt, beispielsweise die Täuschung von Kronos
durch Rhea-Kybele. Diese gab dem Gatten, der es sich zur Gewohnheit gemacht hatte, kleine
Kinder zu verspeisen, statt eines Kindes einen in ein Fell gewickelten Stein. In den
nordischen Sagen, der Edda, wird vom Winterriesen Thrym erzählt, der von Thor getäuscht
wird, indem er sich als Frya verkleidet.
Schon in der Antike wurde jedes Frühjahr zu Ehren der Venus, die den Beinamen
"Aprilis" führte, ein Fest gefeiert, bei dem sich die Menschen gegenseitig
Streiche spielten und zu täuschen versuchten.
In der indischen Mythologie bedeutet der Name der Liebesgöttin Maja, die die Gemahlin des
Brahma ist, "Täuschung". Vielleicht hatte also der heutige Brauch ursprünglich
sogar eine erotische Seite. |
+ 1. April/Erster April +
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